http://www.wodanserben.de/proheidentum.php Am Schlimmsten beeinflusste der neue Glaube die gesellschaftliche Stellung der Frau. War sie im germanischen Glaube noch dem Mann gleichgestellt und bekleidete sie noch Ämter und Würden, so wurde sie unter den Christen zum Sinnbild der Erbsünde. Sie war dem Mann unterstellt, hatte zu dienen und zu gehorchen. Eine Wertevorstellung, die auch heute noch ihre gesellschaftliche Stellung in christlichen Ländern bestimmt. Immer wieder wurde in den kommenden 2. Jahrtausenden die Frau Opfer des christlichen Hasses. Im Mittelalter oft als Hexe verbrannt, ist sie noch im 20. Jahrhundert häufig das Opfer männlicher Geringschätzung und Gewalt. Aus dem Wodans Erben- Forum: Zuerst sei gesagt, daß unser Forum ein religiöses Forum ist. Deshalb bitten wir Euch auf einen angemessenen Umgang mit unseren Göttern zu achten. Das beinhaltet 2 Regeln. 1. ist es bei uns nicht erwünscht einen Götternamen oder einen Namen eines kultisch verehrten Geistwesens, wie Disen oder Nornen zum Beispiel, http://www.wodanserben.de/juengereedda/bragis.php Du befindest Dich auf den deutschen Seiten des traditionellen germanischen Heidentums, auch Alt-Heidentum und Alte Sitte oder im weitesten Sinne Asatru, genannt. Unter dem Verweis "Das Heidentum" findest Du eine nähere Information über diese Religion. Schrifttum ? Die jüngere Edda ? Bragis Gespräche mit Ägir Bragis Gespräche mit Ägir 55. Ein Mann heißt Ägir oder Hler; er bewohnte das Eiland, das nun Hlesey heißt, und war sehr zauberkundig. Er unternahm eine Reise nach Asgard; und als die Asen von seiner Fahrt erfuhren, wurde er wohl empfangen, jedoch mit allerlei Sinnverblendungen. Und am Abend, als das Trinken beginnen sollte, ließ Odin Schwerter in die Halle tragen, die waren so glänzend, daß ein Schein davon ausging und es keiner andern Beleuchtung bedurfte, während man «aß und trank. Da kamen die Asen zu ihrem Gelage und zwölf der Asen, die da zu Richtern bestellt waren, setzten sich auf ihre Hochsitze. Dies sind ihre Namen: Thor, Niörd, Freyr, Tyr, Heimdall, Bragi, Widar, Wali, Ullr, Hönir, Forseti, Loki. Desgleichen heißen die Asinnen: Frigg, Freyja, Gefion, Idun, Gerd, Sigyn, Fulla, Nanna. Ägir dauchte alles herrlich was er sah. Alle Wände waren mit schönen Schilden bedeckt, da war auch kräftiger Met und des Trankes genug. Als Ägirs Nachbar saß Bragi, und während sie tranken, tauschten sie Gespräche. Da sagte Bragi dem Ägir von manchen Geschichten, die sich vordem bei den Asen zugetragen. Zum großen Bild Der Riese Thiassi in Adlergestalt. Klicke auf das Bild um es größer zu sehen. (Eddahandschrift, 17.Jh) 56. Er begann seine Erzählung damit, daß drei Asen auszogen, Odin, Loki und Hönir. Sie fuhren über Berge und öde Marken, wo es um ihre Kost übel bestellt war. Als sie aber in ein Tal herabkamen, sahen sie eine Herde Ochsen; da nahmen sie einen der Ochsen und wollten ihn sieden. Und als sie glaubten, daß er gesotten wäre, und den Sud aufdeckten, war er noch ungesotten. Und zum zweitenmal, als sie den Sud wieder aufdeckten, nachdem einige Zeit vergangen war, fanden sie ihn noch ungesotten. Da sprachen sie unter sich, wovon das kommen möge. Da hörten sie oben in der Eiche über sich sprechen, daß der, welcher dort sitze, schuld sei, daß der Sud nicht zum Sieden komme. Als sie hinschauten, saß da ein Adler, der war nicht klein. Da sprach der Adler: Wollt ihr gestatten, daß ich mich von dem Ochsen sättige, so soll der Sud sieden. Das sagten sie ihm zu: da ließ er sich vom Baum nieder, setzte sich zum Sud und nahm sogleich die zwei Lenden des Ochsen vorweg mit beiden Bugen. Da wurde Loki zornig, ergriff eine große Stange und stieß sie mit aller Macht dem Adler in den Leib. Der Adler wurde scheu von dem Stoße und flog empor: da haftete die Stange in des Adlers Rumpf; aber Lokis Hände an dem andern Ende. Der Adler flog so nah am Boden, daß Loki mit den Füßen Gestein, Wurzeln und Bäume streifte; die Arme aber, meinte er, würden ihm aus den Achseln reißen. Er schrie und bat den Adler flehentlich um Frieden; der aber sagte, Loki solle nimmer loskommen, er schwöre ihm denn, Idun mit ihren Äpfeln aus Asgard zu bringen. Das bewilligte Loki: da ward er los und kam zurück zu seinen Gefährten; und diesmal wurde von dieser Reise mehr nicht erzählt bis sie heimkamen. Zur verabre deten Zeit aber lockte Loki Idun aus Asgard in einen Wald, indem er vorgab, er habe da Äpfel gefunden, die sie Kleinode dünken würden; auch riet er ihr, ihre eigenen Äpfel mitzunehmen, um sie mit jenen vergleichen zu können. Da kam der Riese Thiassi in Adlershaut dahin, ergriff Idun und flog mit ihr fort gen Thrymheim, wo seine Heimstatt war. Die Asen aber befanden sich übel bei Iduns Ver schwinden, sie wurden schnell grauhaarig und alt. Da hielten sie Versammlung und einer fragte den andern, was man zuletzt von Idun wisse. Das letzte, was man von ihr gesehen hatte, war, daß sie mit Loki aus Asgard gegangen war. Da wurde Loki ergriffen und zur Versammlung geführt, auch mit Tod oder Peinigung bedroht. Da erschrak er und versprach, er wolle nach Idun in Jötunheim suchen, wenn Freyja ihm ihr Palkengewand leihen wolle. Als er das erhielt, flog er nordwärts gen Jötunheim und kam eines Tags zu des Riesen Thiassi Behausung. Er war eben auf die See gerudert und Idun allein daheim. Da wandelte Loki sie in Nußgestalt, hielt sie in seinen Klauen und flog was er konnte. Als aber Thiassi heimkam und Idun vermißte, nahm er sein Adlerhemd und flog Loki nach mit Adlersschnelle. Als aber die Asen den Falken mit der Nuß fliegen sahen und den Adler hinter ihm drein, da gingen sie hinaus unter Asgard und nahmen eine Bürde Hobelspäne mit. Und als der Falke in die Burg flog und sich hinter der Burgmauer niederließ, warfen die Asen alsbald Feuer in die Späne. Der Adler vermochte sich nicht innezuhalten, als er den Falken aus dem Gesicht verlor: also schlug das Feuer ihm ins Gefieder, so daß er nicht weiterfliegen konnte. Da waren die Asen bei der Hand und töteten den Riesen Thiassi inner halb des Gatters; allbekannt ist dieser Totschlag. Aber Skadi, des Riesen Thiassi Tochter, nahm Helm und Brünne und alles Hausgerät und fuhr gen Asgard, ihren Vater zu rächen. Da boten ihr die Asen Ersatz und Buße. Zum ersten sollte sie sich einen der Asen zum Gemahl wählen, aber ohne mehr als die Füße von denen zu sehen, unter welchen sie wähle. Da sah sie eines Mannes Füße vollkommen schön und rief: Diesen kies ich. Baldur ist ohne Fehl. Aber es war Niördr von Noatun. Eine ihrer Vergleichsbedin gungen war auch, daß die Asen es dahin bringen sollten, daß sie lachen müsse; sie glaubte, das würden sie nicht zuwege bringen. Da befestigte Loki eine Schnur an dem Bart einer Ziege und mit dem anderen Ende an seine Hoden, wodurch sie hin und her gezogen wurden und beide laut schrien vor Schmerz. Drauf ließ sich Loki in Skadis Schoß fallen. Sie lachte und somit war ihre Aussöhnung mit den Asen vollbracht. Es wird gesagt, daß Odin zur Buße noch Thiassis Augen nahm, sie an den Himmel warf und zwei Sterne daraus bildete. Da sprach Ägir: Ein gewaltiger Mann dünkt mich Thiassi gewesen zu sein; aber welcher Abstammung war er? Bragi antwortete: Ölwaldi hieß sein Vater, und merkwürdig wird es dich bedünken, wenn ich dir von ihm erzähle. Er war sehr reich an Gold, und als er starb und seine Söhne das Erbe teilen sollten, da maßen sie bei der Teilung das Gold damit, daß ein jeder seinen Mund davon voll nehmen sollte und einer so oft als der andere. Einer dieser Söhne war Thiassi, der andere Idi, der dritte Gangr. Davon hat die Redens art ihren Ursprung, daß wir das Gold dieser Jötune Mundmaß nen nen, und in Runen und in der Skaldensprache umschreiben wir es so, daß wir es dieser Joten Sprache oder Rede nennen. Da sprach Ägir: Das dünkt mich in Runen wohl angewandt. 57. Ferner sprach Ägir: Woher hat die Kunst ihren Ursprung, die ihr Skaldenkunst nennt? Bragi antwortete: Der Anfang davon war, daß die Asen Unfrieden hatten mit dem Volk, das man Wanen nennt. Nun aber traten sie zusammen, Frieden zu schließen, und der kam nun so zustande, daß sie von beiden Seiten zu einem Gefäß gingen und ihren Speichel hineinspuckten. Als sie nun schieden, wollten die Asen dieses Friedenszeichen nicht untergehen lassen. Sie nahmen es und schufen einen Mann daraus, der Kwasir heißt. Der ist so weise, daß ihn niemand um ein Ding fragen mag, worauf er nicht Bescheid zu geben weiß. Er fuhr weit umher durch die Welt, die Menschen Weisheit zu lehren. Einst aber, da er zu den Zwergen Fialar und Galar kam, die ihn eingeladen hatten, riefen sie ihn zu einer Unterre dung beiseite, und töteten ihn. Sein Blut ließen sie in zwei Gefäße und einen Kessel rinnen: der Kessel heißt Odhrörir; aber die Gefäße Son und Bodn. Sie mischten Honig in das Blut, woraus ein so kräftiger Met entstand, daß ein jeder, der davon trinkt, ein Dichter oder ein Weiser wird. Den Asen berichteten die Zwerge, Kwasir sei in der Fülle seiner Weisheit erstickt, denn keiner war klug genug, seine Weisheit all zu erfragen. Danach luden diese Zwerge den Riesen, der Gilling heißt, mit seinem Weibe zu sich, und baten den Gilling, mit ihnen auf die See zu rudern. Als sie aber eine Strecke vom Lande waren, ruderten die Zwerge nach den Klippen und stürzten das Schiff um. Gilling, der nicht schwimmen konnte, ertrank, worauf die Zwerge das Schiff wieder umkehrten und zurück ruderten. Sie sägten seinem Weibe von diesem Vorgang: da gehabte sie sich übel und weinte laut. Fialar fragte sie, ob es ihr Gemüt erleichtern würde, wenn sie nach der See hinaussähe, wo er umgekommen sei. Das wollte sie tun. Da sprach er mit seinem Bruder Galar, er solle hinaufsteigen über die Schwelle und, wenn sie hinausginge, einen Mühlstein auf ihren Kopf fallen lassen, weil er ihr Gejammer nicht ertragen könne. Und also tat er. Als der Riese Suttung, Gillings Brudersohn, dies erfuhr, zog er hin, ergriff die Zwerge, führte sie auf die See und setzte sie da auf eine Meeresklippe. Da baten sie Suttung, ihr Leben zu schonen, und boten ihm zur Sühne und Vaterbuße den köstlichen Met, und diese Sühne ward zwischen ihnen geschlossen. Suttung führte den Met mit sich nach Hause und verbarg ihn auf dem sogenannten Hnitberge; seine Tochter Gunnlöd setzte er zur Hüterin. Davon heißt die Skaldenkunst Kwasirs Blut, oder der Zwerge Trank, auch Odhrörirs-, oder Bodns- und Sons-Naß, und der Zwerge Fährgeld (weil ihnen dieser Met von der Klippe Erlösung und Heimkehr verschaffte), ferner Suttungs Met und Hnitbergs Lauge. Zum großen Bild Bölwerk gebietet Baugi den Berg mit dem Bohrer Rati durchzubohren. Klicke auf das Bild um es größer zu sehen. (Eddahandschrift, 17.Jh) 58. Da sprach Ägir: Sonderbar dünkt mich der Gebrauch, die Dicht kunst mit diesen Namen zu nennen. Aber wie kamen die Asen an Suttungs Met? Bragi antwortete: Davon wird erzählt, daß Odin auszog und an einen Ort kam, wo neun Knechte Heu mähten. Er fragte sie, ob sie ihre Sensen gewetzt haben wollten. Das bejahten sie. Da zog er einen Wetzstein aus dem Gürtel und wetzte. Die Sicheln schienen ihnen jetzt viel besser zu schneiden: da feilschten sie um den Stein; er aber sprach, wer ihn kaufen wolle, solle geben, was billig sei. Sie sagten alle, das wollten sie; aber jeder bat, den Stein ihm zu verkaufen. Da warf er ihn hoch in die Luft, und da ihn alle fangen wollten, entzweiten sie sich so, daß sie einander mit den Sicheln die Hälse zerschnitten. Da suchte Odin Nachtherberge bei dem Riesen, der Baugi hieß, dem Bruder Suttungs. Baugi beklagte seine Übeln Umstände und sagte, neun seiner Knechte hätten sich umgebracht; nun wisse er nicht, wo er Werkleute hernehmen solle. Da nannte sich Odin bei ihm Bölwerk und erbot sich, die Arbeit der neun Knechte Baugis zu übernehmen; zum Lohn verlangte er einen Trunk von Suttungs Met. Baugi sprach, er habe über den Met nicht zu gebieten, Suttung, sagte er, wolle ihn allein behalten; doch wolle er mit Bölwerk dahinfahren und versuchen, ob sie des Mets bekommen könnten. Zum großen Bild Bölwerk wird von Suttung nach Asgard verfolgt. Klicke auf das Bild um es größer zu sehen. (Eddahandschrift, 17.Jh) Bölwerk verrichtete den Sommer über Neunmänner arbeit für Baugi; im Winter aber begehrte er seinen Lohn. Da fuhren sie beide zu Suttung, und Baugi erzählte seinem Bruder, wie er den Bölwerk gedungen habe; aber Suttung verweigerte geradeheraus jeden Tropfen seines Mets. Da sagte Bölwerk zu Baugi, sie wollten eine List versuchen, ob sie an den Met kommen möchten, und Baugi wollte das geschehen lassen. Da zog Bölwerk einen Bohrer hervor, der Rati hieß, und sprach, Baugi sollte den Berg durchbohren, wenn der Bohrer scharf genug sei. Baugi tat das, sagte aber bald, der Berg sei durchgebohrt. Aber Bölwerk blies ins Bohrloch, da flogen die Splitter heraus, ihm entgegen. Daran erkannte er, daß Baugi mit Trug umgehe, und bat ihn, ganz durchzubohren. Baugi bohrte weiter und als Bölwerk zum andernmal hineinblies, flogen die Splitter einwärts. Da wandelte sich Bölwerk in einen Wurm und schloff in das Bohrloch. Baugi stach mit dem Bohrer nach ihm, verfehlte ihn aber. Da fuhr Bölwerk dahin, wo Gunnlöd war, und lag bei ihr drei Nächte, und sie erlaubte ihm drei Trünke von dem Met zu trinken. Und im ersten Trunk trank er den Odhrörir ganz aus, im andern leerte er den Bodn, im dritten den Son und hatte nun den Met alle. Da wandelte er sich in Adlersgestalt und flog eilends davon. Als aber Suttung den Adler fliegen sah, nahm er sein Adlerhemd und flog ihm nach. Und als die Asen Odin fliegen sahen, da setzten sie ihre Gefäße in den Hof. Und als Odin Asgard erreichte, spie er den Met in die Gefäße. Als aber Suttung ihm so nahe gekommen war, daß er ihn fast erreicht hätte, ließ er von hinten einen Teil des Metes fahren. Danach verlangt niemanden: habe sich das wer da wolle; wir nennen es der Dichterlinge Teil. Aber Suttungs Met gab Odin den Asen und denen, die da schaffen können. Darum nennen wir die Skaldenkunst Odins Fang oder Fund, oder Odins Trank und Gabe, und der Asen Getränk. http://www.boudicca.de/edda41.htm 2. Bragaroedur Bragis Gespräche 55. Ein Mann heißt Ägir oder Hler; er bewohnte das Eiland, das nun Hlesey heißt, und war sehr zauberkundig. Er unternahm eine Reise nach Asgard; und als die Asen von seiner Fahrt erfuhren, wurde er wohl empfangen, jedoch mit allerlei Sinnverblendungen. Und am Abend, als das Trinken beginnen sollte, ließ Odin Schwerter in die Halle tragen, die waren so glänzend, daß ein Schein davon ausging und es keiner andern Beleuchtung bedurfte, während man «aß und trank. Da kamen die Asen zu ihrem Gelage und zwölf der Asen, die da zu Richtern bestellt waren, setzten sich auf ihre Hochsitze. Dies sind ihre Namen: Thor, Niörd, Freyr, Tyr, Heimdall, Bragi, Widar, Wali, Ullr, Hönir, Forseti, Loki. Desgleichen heißen die Asinnen: Frigg, Freyja, Gefion, Idun, Gerd, Sigyn, Fulla, Nanna. Ägir dauchte alles herrlich was er sah. Alle Wände waren mit schönen Schilden bedeckt, da war auch kräftiger Met und des Trankes genug. Als Ägirs Nachbar saß Bragi, und während sie tranken, tauschten sie Gespräche. Da sagte Bragi dem Ägir von manchen Geschichten, die sich vordem bei den Asen zugetragen. 56. Er begann seine Erzählung damit, daß drei Asen auszogen, Odin, Loki und Hönir. Sie fuhren über Berge und öde Marken, wo es um ihre Kost übel bestellt war. Als sie aber in ein Tal herabkamen, sahen sie eine Herde Ochsen; da nahmen sie einen der Ochsen und wollten ihn sieden. Und als sie glaubten, daß er gesotten wäre, und den Sud aufdeckten, war er noch ungesotten. Und zum zweitenmal, als sie den Sud wieder aufdeckten, nachdem einige Zeit vergangen war, fanden sie ihn noch ungesotten. Da sprachen sie unter sich, wovon das kommen möge. Da hörten sie oben in der Eiche über sich sprechen, daß der, welcher dort sitze, schuld sei, daß der Sud nicht zum Sieden komme. Als sie hinschauten, saß da ein Adler, der war nicht klein. Da sprach der Adler: Wollt ihr gestatten, daß ich mich von dem Ochsen sättige, so soll der Sud sieden. Das sagten sie ihm zu: da ließ er sich vom Baum nieder, setzte sich zum Sud und nahm sogleich die zwei Lenden des Ochsen vorweg mit beiden Bugen. Da wurde Loki zornig, ergriff eine große Stange und stieß sie mit aller Macht dem Adler in den Leib. Der Adler wurde scheu von dem Stoße und flog empor: da haftete die Stange in des Adlers Rumpf; aber Lokis Hände an dem andern Ende. Der Adler flog so nah am Boden, daß Loki mit den Füßen Gestein, Wurzeln und Bäume streifte; die Arme aber, meinte er, würden ihm aus den Achseln reißen. Er schrie und bat den Adler flehentlich um Frieden; der aber sagte, Loki solle nimmer loskommen, er schwöre ihm denn, Idun mit ihren Äpfeln aus Asgard zu bringen. Das bewilligte Loki: da ward er los und kam zurück zu seinen Gefährten; und diesmal wurde von dieser Reise mehr nicht erzählt bis sie heimkamen. Zur verabre­deten Zeit aber lockte Loki Idun aus Asgard in einen Wald, indem er vorgab, er habe da Äpfel gefunden, die sie Kleinode dünken würden; auch riet er ihr, ihre eigenen Äpfel mitzunehmen, um sie mit jenen vergleichen zu können. Da kam der Riese Thiassi in Adlershaut dahin, ergriff Idun und flog mit ihr fort gen Thrymheim, wo seine Heimstatt war. Die Asen aber befanden sich übel bei Iduns Ver­schwinden, sie wurden schnell grauhaarig und alt. Da hielten sie Versammlung und einer fragte den andern, was man zuletzt von Idun wisse. Das letzte, was man von ihr gesehen hatte, war, daß sie mit Loki aus Asgard gegangen war. Da wurde Loki ergriffen und zur Versammlung geführt, auch mit Tod oder Peinigung bedroht. Da erschrak er und versprach, er wolle nach Idun in Jötunheim suchen, wenn Freyja ihm ihr Palkengewand leihen wolle. Als er das erhielt, flog er nordwärts gen Jötunheim und kam eines Tags zu des Riesen Thiassi Behausung. Er war eben auf die See gerudert und Idun allein daheim. Da wandelte Loki sie in Nußgestalt, hielt sie in seinen Klauen und flog was er konnte. Als aber Thiassi heimkam und Idun vermißte, nahm er sein Adlerhemd und flog Loki nach mit Adlersschnelle. Als aber die Asen den Falken mit der Nuß fliegen sahen und den Adler hinter ihm drein, da gingen sie hinaus unter Asgard und nahmen eine Bürde Hobelspäne mit. Und als der Falke in die Burg flog und sich hinter der Burgmauer niederließ, warfen die Asen alsbald Feuer in die Späne. Der Adler vermochte sich nicht innezuhalten, als er den Falken aus dem Gesicht verlor: also schlug das Feuer ihm ins Gefieder, so daß er nicht weiterfliegen konnte. Da waren die Asen bei der Hand und töteten den Riesen Thiassi inner­halb des Gatters; allbekannt ist dieser Totschlag. Aber Skadi, des Riesen Thiassi Tochter, nahm Helm und Brünne und alles Hausgerät und fuhr gen Asgard, ihren Vater zu rächen. Da boten ihr die Asen Ersatz und Buße. Zum ersten sollte sie sich einen der Asen zum Gemahl wählen, aber ohne mehr als die Füße von denen zu sehen, unter welchen sie wähle. Da sah sie eines Mannes Füße vollkommen schön und rief: Diesen kies ich. Baldur ist ohne Fehl. Aber es war Niördr von Noatun. Eine ihrer Vergleichsbedin­gungen war auch, daß die Asen es dahin bringen sollten, daß sie lachen müsse; sie glaubte, das würden sie nicht zuwege bringen. Da befestigte Loki eine Schnur an dem Bart einer Ziege und mit dem anderen Ende an seine Hoden, wodurch sie hin und her gezogen wurden und beide laut schrien vor Schmerz. Drauf ließ sich Loki in Skadis Schoß fallen. Sie lachte und somit war ihre Aussöhnung mit den Asen vollbracht. Es wird gesagt, daß Odin zur Buße noch Thiassis Augen nahm, sie an den Himmel warf und zwei Sterne daraus bildete. Da sprach Ägir: Ein gewaltiger Mann dünkt mich Thiassi gewesen zu sein; aber welcher Abstammung war er? Bragi antwortete: Ölwaldi hieß sein Vater, und merkwürdig wird es dich bedünken, wenn ich dir von ihm erzähle. Er war sehr reich an Gold, und als er starb und seine Söhne das Erbe teilen sollten, da maßen sie bei der Teilung das Gold damit, daß ein jeder seinen Mund davon voll nehmen sollte und einer so oft als der andere. Einer dieser Söhne war Thiassi, der andere Idi, der dritte Gangr. Davon hat die Redens­art ihren Ursprung, daß wir das Gold dieser Jötune Mundmaß nen­nen, und in Runen und in der Skaldensprache umschreiben wir es so, daß wir es dieser Joten Sprache oder Rede nennen. Da sprach Ägir: Das dünkt mich in Runen wohl angewandt. 57. Ferner sprach Ägir: Woher hat die Kunst ihren Ursprung, die ihr Skaldenkunst nennt? Bragi antwortete: Der Anfang davon war, daß die Asen Unfrieden hatten mit dem Volk, das man Wanen nennt. Nun aber traten sie zusammen, Frieden zu schließen, und der kam nun so zustande, daß sie von beiden Seiten zu einem Gefäß gingen und ihren Speichel hineinspuckten. Als sie nun schieden, wollten die Asen dieses Friedenszeichen nicht untergehen lassen. Sie nahmen es und schufen einen Mann daraus, der Kwasir heißt. Der ist so weise, daß ihn niemand um ein Ding fragen mag, worauf er nicht Bescheid zu geben weiß. Er fuhr weit umher durch die Welt, die Menschen Weisheit zu lehren. Einst aber, da er zu den Zwergen Fialar und Galar kam, die ihn eingeladen hatten, riefen sie ihn zu einer Unterre­dung beiseite, und töteten ihn. Sein Blut ließen sie in zwei Gefäße und einen Kessel rinnen: der Kessel heißt Odhrörir; aber die Gefäße Son und Bodn. Sie mischten Honig in das Blut, woraus ein so kräftiger Met entstand, daß ein jeder, der davon trinkt, ein Dichter oder ein Weiser wird. Den Asen berichteten die Zwerge, Kwasir sei in der Fülle seiner Weisheit erstickt, denn keiner war klug genug, seine Weisheit all zu erfragen. Danach luden diese Zwerge den Riesen, der Gilling heißt, mit seinem Weibe zu sich, und baten den Gilling, mit ihnen auf die See zu rudern. Als sie aber eine Strecke vom Lande waren, ruderten die Zwerge nach den Klippen und stürzten das Schiff um. Gilling, der nicht schwimmen konnte, ertrank, worauf die Zwerge das Schiff wieder umkehrten und zurück ruderten. Sie sägten seinem Weibe von diesem Vorgang: da gehabte sie sich übel und weinte laut. Fialar fragte sie, ob es ihr Gemüt erleichtern würde, wenn sie nach der See hinaussähe, wo er umgekommen sei. Das wollte sie tun. Da sprach er mit seinem Bruder Galar, er solle hinaufsteigen über die Schwelle und, wenn sie hinausginge, einen Mühlstein auf ihren Kopf fallen lassen, weil er ihr Gejammer nicht ertragen könne. Und also tat er. Als der Riese Suttung, Gillings Brudersohn, dies erfuhr, zog er hin, ergriff die Zwerge, führte sie auf die See und setzte sie da auf eine Meeresklippe. Da baten sie Suttung, ihr Leben zu schonen, und boten ihm zur Sühne und Vaterbuße den köstlichen Met, und diese Sühne ward zwischen ihnen geschlossen. Suttung führte den Met mit sich nach Hause und verbarg ihn auf dem sogenannten Hnitberge; seine Tochter Gunnlöd setzte er zur Hüterin. Davon heißt die Skaldenkunst Kwasirs Blut, oder der Zwerge Trank, auch Odhrörirs-, oder Bodns- und Sons-Naß, und der Zwerge Fährgeld (weil ihnen dieser Met von der Klippe Erlösung und Heimkehr verschaffte), ferner Suttungs Met und Hnitbergs Lauge. 58. Da sprach Ägir: Sonderbar dünkt mich der Gebrauch, die Dicht­kunst mit diesen Namen zu nennen. Aber wie kamen die Asen an Suttungs Met? Bragi antwortete: Davon wird erzählt, daß Odin auszog und an einen Ort kam, wo neun Knechte Heu mähten. Er fragte sie, ob sie ihre Sensen gewetzt haben wollten. Das bejahten sie. Da zog er einen Wetzstein aus dem Gürtel und wetzte. Die Sicheln schienen ihnen jetzt viel besser zu schneiden: da feilschten sie um den Stein; er aber sprach, wer ihn kaufen wolle, solle geben, was billig sei. Sie sagten alle, das wollten sie; aber jeder bat, den Stein ihm zu verkaufen. Da warf er ihn hoch in die Luft, und da ihn alle fangen wollten, entzweiten sie sich so, daß sie einander mit den Sicheln die Hälse zerschnitten. Da suchte Odin Nachtherberge bei dem Riesen, der Baugi hieß, dem Bruder Suttungs. Baugi beklagte seine Übeln Umstände und sagte, neun seiner Knechte hätten sich umgebracht; nun wisse er nicht, wo er Werkleute hernehmen solle. Da nannte sich Odin bei ihm Bölwerk und erbot sich, die Arbeit der neun Knechte Baugis zu übernehmen; zum Lohn verlangte er einen Trunk von Suttungs Met. Baugi sprach, er habe über den Met nicht zu gebieten, Suttung, sagte er, wolle ihn allein behalten; doch wolle er mit Bölwerk dahinfahren und versuchen, ob sie des Mets bekom­men könnten. Bölwerk verrichtete den Sommer über Neunmänner­arbeit für Baugi; im Winter aber begehrte er seinen Lohn. Da fuhren sie beide zu Suttung, und Baugi erzählte seinem Bruder, wie er den Bölwerk gedungen habe; aber Suttung verweigerte geradeheraus jeden Tropfen seines Mets. Da sagte Bölwerk zu Baugi, sie wollten eine List versuchen, ob sie an den Met kommen möchten, und Baugi wollte das geschehen lassen. Da zog Bölwerk einen Bohrer hervor, der Rati hieß, und sprach, Baugi sollte den Berg durchbohren, wenn der Bohrer scharf genug sei. Baugi tat das, sagte aber bald, der Berg sei durchgebohrt. Aber Bölwerk blies ins Bohrloch, da flogen die Splitter heraus, ihm entgegen. Daran erkannte er, daß Baugi mit Trug umgehe, und bat ihn, ganz durchzubohren. Baugi bohrte wei­ter und als Bölwerk zum andernmal hineinblies, flogen die Splitter einwärts. Da wandelte sich Bölwerk in einen Wurm und schloff in das Bohrloch. Baugi stach mit dem Bohrer nach ihm, verfehlte ihn aber. Da fuhr Bölwerk dahin, wo Gunnlöd war, und lag bei ihr drei Nächte, und sie erlaubte ihm drei Trünke von dem Met zu trinken. Und im ersten Trunk trank er den Odhrörir ganz aus, im andern leerte er den Bodn, im dritten den Son und hatte nun den Met alle. Da wandelte er sich in Adlersgestalt und flog eilends davon. Als aber Suttung den Adler fliegen sah, nahm er sein Adlerhemd und flog ihm nach. Und als die Asen Odin fliegen sahen, da setzten sie ihre Gefäße in den Hof. Und als Odin Asgard erreichte, spie er den Met in die Gefäße. Als aber Suttung ihm so nahe gekommen war, daß er ihn fast erreicht hätte, ließ er von hinten einen Teil des Metes fahren. Danach verlangt niemanden: habe sich das wer da wolle; wir nennen es der Dichterlinge Teil. Aber Suttungs Met gab Odin den Asen und denen, die da schaffen können. Darum nennen wir die Skaldenkunst Odins Fang oder Fund, oder Odins Trank und Gabe, und der Asen Getränk. Das Heidentum Zuerst einmal möchte ich grundsätzlich klarstellen, daß ich keine Notwendigkeit sehe mich über mein Wissen zu profilieren. Es gibt sicher Leute, die sich hier und da über meine oft "laienhaften Ausführungen" belustigen und oftmals selbst nicht wissen was sie eigentlich reden. Natürlich bin ich in der Lage eine 10-seitige Abhandlung alleine über das Wort "Heidentum" und seine Herkunft zu schreiben, allerdings fällt mir dafür einfach kein Grund ein. Ich werde daher absichtlich, so weitestgehend wie möglich, auf Fremdwörter und tiefgründige Ausführungen verzichten. Dieser Text soll keine wissenschaftliche Erklärung sein. Meine Intention ist die verständliche Erläuterung für Laien und interessierte Menschen. Der Begriff Heidentum und die Definition der Religion Wenden wir uns also als Erstes der allgemeinen Definition zur Religion "Heidentum" zu. Das Heidentum ist grundsätzlich eine polytheistische Religion (Polytheismus = "Vielgötterei", er werden mehrere Götter, nicht nur ein Gott verehrt; "Eingottglaube" wie das Christentum = Monotheismus), weltweit gibt es zudem Bezüge zum Animismus (Glaube an die Beseeltheit der Natur). Der Pantheismus ("Gott ist alles") ist hingegen im allgemeinen kein Bestandteil des Heidentums. Das Heidentum, auch "Paganismus" genannt, bezeichnet die Naturreligionen der Erde, welche bestanden bevor sich die monotheistischen Religionen ausgebreitet haben. Es ist die "Urreligion" unserer Ahnen. Völker und Ureinwohner von Ländern, welche noch heute eher zurückgezogen und ohne den weltlichen Fortschritt leben, oder aber zumindest die alten Traditionen bewahren,, werden oft als "indigene Bevölkerung" bezeichnet (Bsp. Indianer in Amerika, Aborigines in Australien, aber auch die Samen in Nordeuropa). Sie sind naturreligiös, also Heiden - dem Heidentum zugehörig. Viele stören sich daran, oder argumentieren damit, daß die Bezeichnung "Heiden" erstmalig von den Christen für die "Ungläubigen", noch nicht christianisierten Stämme oder Völker abwertend benutzt wurde. Noch heute herrscht daher vielfach die falsche Meinung Heiden wären Atheisten (Atheismus = Glaube an keinen Gott). Ungläubig waren die Menschen jedoch ja nur im christlichen Sinne, denn nur weil die Menschen nicht an den Christengott glaubten, glaubten sie ja dennoch an ihre Götter - eben die heidnischen. Das Wort "Heiden" bedeutet im weitesten Sinne (ich verzichte auf weitere Herholungen und etymologische Definitionen) "die Heide bewohnend", also Menschen die in der Natur und im Einklang mit ihr leben. Es läßt sich heute gar nicht mehr sicher rekonstruieren, wer wen zuerst so bezeichnet hat usw.. Heute ist das Wort jedenfalls nicht mehr als negativ zu verstehen. Ich möchte daher deutlich sagen: "Heide" ist kein Schimpfwort, sondern die etablierte Bezeichnung naturreligiöser, polytheistischer Menschen. Heidentum ist kein Atheismus. Wir kennen heute weltweit viele Definitionen des Heidentums. Als Beispiele seien hier das griechische Heidentum, das ägyptische Heidentum, das keltische Heidentum, das germanische Heidentum oder das römische Heidentum genannt. Das Heidentum - eine Weltreligion Auf Grund der verschiedenen heidnischen Religionen wird häufig gedacht, daß jede heidnische Religion eine eigenständige Religion ist, welche einen eigenen Pantheon von Göttern verehrt. Aber so ist es nicht. In den uralten Mythen erfahren wir von unserem Göttervater selbst, daß es so viele verschiedene Namen der Götter auf der Erde gibt, weil jedes Volk die Götter nach seiner Sprache benannt hat. Die Mythen gleichen sich sehr oft und dadurch lassen sich sogar sehr leicht Vergleiche ziehen. So wissen wir heute beispielsweise sicher, daß der germanisch-heidnische Gott Tyr im griechischen dem Zeus und im römischen dem Mars entspricht, um nur eins von unzähligen Beispielen zu nennen. Jede Region der Erde hat eine andere Natur weil überall die göttlichen und riesischen Kräfte verschieden Wirken. In Ägypten werden wir höchstwahrscheinlich in den Mythen keine Angst der Menschen vor den Eisriesen finden, sondern eher der Versuch der Menschen den Sonnengott milde zu stimmen, wohingegen in kalten Regionen der Erde der Sonnengott eher um starkes Wirken gebeten wird. Natürlich haben die Mythen um den Kampf des Donnergottes gegen die Bergriesen in Ländern mit Vulkanen und Erdbeben mehr Gewicht, als in einem flachen Küstengebiet wo eher die Mythen um die Sturm- und Meeresgötter vorrang haben. So erklärt sich, daß jede Region der Erde Ihre eigene Mythenwelt hat. Zwar können wir die Götter oftmals einander zuordnen, aber nur weil die Mythen sich ab uns zu trennen, heißt das nicht das wir von völlig verschiedenen Religionen ausgehen können. Es wäre auch höchst unsinnig die Religionen einzeln zu betrachten denn, wenn wir in den germanisch-heidnischen Mythen erfahren das die Götter die Erde erschaffen haben, dann haben sie die Erde erschaffen und nicht nur die germanische Region. Die Natur, das Wirken der verschiedenen Kräfte, sowie die Mentalitäten der Völker usw., lassen weltweit die verschiedensten Mythen aufleben, da jede Kraft in jeder Region eine andere Wichtigkeit hat. Dennoch sind es die selben Kräfte, die selben Götter überall, nur mit verschiedenen Namen durch die verschiedenen Sprachen. Es gibt also nicht "die Götter in dem Heidentum" und "die anderen Götter in dem anderen Heidentum", sondern es gibt nur die heidnischen Götter in der Religion Heidentum, welche sich lediglich in regionalen Definitionen untergliedert. Das Heidentum ist somit eine Weltreligion. Da wir geografisch gesehen im germanischen Raum leben, haben wir das germanische Heidentum als Definition, als unseren Weg, der Religion Heidentum gewählt. Oftmals wird auch behauptet, daß selbst die germanischen Stämme verschiedene Götter verehrt haben und alle eigene Götter hatten. Dies ist jedoch völlig falsch und nur ein beliebtes Mittel zum Zweck von allgemeinen Heidentumsgegnern und christlichen Forschern. Verschiedene Stämme hatten lediglich mitunter verschiedene Hauptgötter. Es ist doch mehr als verständlich das wir in Mythen eines kriegerisches Stammes mehr über den Kriegsgott erfahren und über den Gott der Landwirtschaft mehr in einem Stamm der hauptsächlich von Bauern geprägt ist. Und auch innerhalb der germanischen Stämme hat es verschiedene Namen für die selben Götter gegeben. Ich möchte dazu noch ein Beispiel anführen: Es ist doch völlig gleich ob wir im südgermanischen Raum in einem Gebiet von Berchta erfahren, in dem anderen von Holle. Ob wir im nordgermanischen Raum in einem Gebiet von Frigga erfahren, in dem anderen von Frick, oder ob wir im 2. Merseburger Zauberspruch von Frija lesen.... wir wissen doch, daß immer ein und die selbe Göttin gemeint ist, unsere Göttermutter. Das germanische Heidentum Ich möchte mich also der germanischen Definition des Heidentums zuwenden. Auf Grund der in Fülle vorhandenen Sagen, Märchen und Mythen, könnte man problemlos das nordgermanische Heidentum (Skandinavien) und das südgermanische Heidentum (Deutschland, Schweiz, Österreich etc.) voneinander trennen und als eigenständige Definitionen des Heidentums betrachten. Da sich diese Definitionen aber so dermaßen gleichen, oftmals fließend ineinander übergehen und meistens sogar die selben Götternamen verwenden, betrachten wir das nordische und das südgermanische als eine Einheit "das germanische Heidentum". Auf eine genaue Erklärung für einen völligen Laien was germanisches Heidentum überhaupt ist, muß ich an dieser Stelle verzichten. Das Thema ist so umfangreich das es hier jeden Rahmen sprengen würde. Ich versuche nur kurz das Grundgerüst zu erklären. Auf die Frage hin, was in unseren Landen religiös alles zum germanischen Heidentum zählt, muß man antworten: alles das was nicht christlich ist - und dies ist fast alles. Die Christen kamen ja mit keiner Mythologie, sondern lediglich mit einem Buch unterm Arm. Die Christianisierung der Heiden konnte nur gelingen, indem die Christen die Mythen, vor allem aber die Volksbräuche übernommen, und ihnen nach und nach einen christlichen Hintergrund gegeben haben (wo selbst das nicht gelang, kamen die christlichen Machthaber mit Schwert und Feuer). Ostern und Weihnachten beispielsweise, sind urheidnische Feste im naturmythologischen Jahreskreis und haben mit dem Christentum rein gar nichts zu tun. Unsere heidnischen Ahnen feierten beispielsweise ab dem 21.12. in den darauf folgenden 12 Tagen und geweihten Nächten ("de weihe Nachten") die (Wieder)geburt des heidnischen Licht- und Sonnengottes, denn der 21.12. ist die Wintersonnenwende, von da an werden die Tage wieder länger. Die Christen datierten einfach auf diese Zeit die Geburt ihres Jesus. Hat sich noch niemand der Christen die Frage gestellt, warum Jesus auf alten Überlieferungen immer mit der Sonne hinterm Kopf dargestellt wurde, genau wie der heidnische Licht- und Sonnengott? Wissen die Christen überhaupt, daß es bis vor gar nicht so langer Zeit sogar von Seiten der christlichen Kirche verboten war einen Weihnachtsbaum aufzustellen, weil dies ein altheidnisches Symbol ist und die Kirche es erst seit kurzem erlaubt weil sie merkte, dieser Brauch läßt sich nicht ausmerzen? Welcher Christ weiß heute eigentlich noch, das der rote Weihnachtsmann eine Erfindung zu Werbezwecken der Firma Coca Cola gewesen ist und nichts, rein gar nichts mit christlicher Mythologie zu tun hat? Jedes Fest in unserem Jahreskreis, von Fasnacht über Ostern und Allerheiligen, bis hin zu Weihnachten und allem was dazwischen liegt, sind altheidnische Feste mit jahrtausende altem heidnischen Ursprung. Trotz des Christentum haben sich die heidnischen Mythen in den Volksbräuchen, Märchen und Sagen erhalten. Frau Holle ist unsere Göttermutter, der Schimmelreiter oder die wilde Jagd beispielsweise unser Göttervater. Überall dort wo wir in den Sagen und Märchen, oder in Flurnamen (Teufelsberg, Teufelssee etc.) vom Teufel lesen, liegt dem ein heidnischer Ursprung, meist heidnische Göttermythen zu Grunde, welche im Laufe der Zeit vom Christentum "verteufelt" wurden. Überall da, wo wir auf alte Volksbräuche stoßen, auf Weihnachtsbäume und Osterfeuer - Über all da wo wir auf Naturgeister und deren Mythen stoßen (Elfen, Zwerge, Riesen etc.) - Überall wo wir von Hexen und Zauberei, von Runen und Magie erfahren.... immer dann ist es lebendiges germanisches Heidentum. 2 verschiedene Strömungen Die Politik, Wissenschaft und Forschung, die Christen und allgemeinen Heidentumsgegner, sprechen beim Heidentum in heutiger Zeit vom, so von ihnen genannten, "Neuheidentum" (Neopaganismus). Sie beschränken sich damit auf die allgemeine Esoterikwelle und Heidentum als Modeerscheinung. Die Bezeichnung will abwertend ausdrücken, daß das Heidentum komplett verschwunden war und sich nun eine neue Religion gebildet hat. Allerdings ist es so keinesfalls richtig. Das Heidentum war immer lebendig im Volksglauben und in den Bräuchen und selbstverständlich gab es auch immer Menschen die "den alten Weg" jenseits vom Christentum gingen und somit Heiden waren. Der Mißbrauch des germanischen Heidentums zur Rassen- und Völkerkunde, sowie die versuchte Rück- Besinnung auf das "urgermanische" im 3. Reich, brachten das germanische Heidentum für Jahrzehnte lang in üblen Verruf, so das das öffentliche Bekennen zu der Religion oftmals Schwierigkeiten mit sich brachte. Heute jedoch kommt die Gesellschaft zum Glück langsam wieder an einem Punkt an, wo sie wissen das ein germanischer Heide nicht automatisch ein Nazi ist. Ein religiöser Mensch darf heute wieder sagen das er religiös ist, ohne deswegen diskriminiert zu werden (Ausnahmen bestätigen diese Regel leider immernoch). Dies führt dazu, daß das germanische Heidentum wieder mehr an Öffentlichkeit gewinnt, was jedoch keinesfalls bedeutet das es vorher tot war und nun somit ausschließlich -Neu-Heidentum ist. Tatsächlich gibt es im germanischen Heidentum eine Strömung die sich Neuheidentum nennt, diese existiert allerdings nicht im eben genannten Sinne, sondern bezeichnet eine der beiden Strömungen, wovon das Altheidentum die andere bezeichnet. Ich selbst zähle mich zu den Altheiden. Synonyme für das germanische Altheidentum sind beispielsweise: "traditionelles germanisches Heidentum" oder "altheidnische (germanische) Religion". Da ich die fälschliche Verwendung des Begriffes Neuheidentum in der Gesellschaft erklärt habe, möchte ich nun die wahre Definition von Neuheidentum und Altheidentum aufzeigen und somit gleichsam die beiden Strömungen inhaltlich erklären: Heidentum ist immer in der Entwicklung - ergänzbar und ausbaubar, egal ob Alt- oder Neuheidentum. Der Unterschied zwischen beiden liegt nicht darin das das eine nur neu und das andere nur alt ist. Das Neuheidentum hat mehr altüberlieferte Bestandteile als neuheidnische. Und genauso kann das altheidnische natürlich auch neue Bestandteile haben. Dennoch muß beides enorm voneinander unterschieden werden. Das Altheidentum besteht aus allen bekannten Überlieferungen (nichts wird weggelassen weil es jemandem nicht paßt oder unbequem ist) und aus gesicherten neuen Erkenntnissen, sobald diese die bekannten Überlieferungen nicht abändern, von allen nachvollziehbar sind (keine Visionen einzelner möchtegern Propheten) und die altheidnische Religion in ihrer Ethik nicht verändern. Das Altheidentum ist somit die, so weitestgehend wie möglich originale und rekonstruierte Religion unserer Vorfahren. Das Neuheidentum besteht zu einem großen Teil aus alten bekannten Überlieferungen, jedoch wird es an viel zu vielen Stellen durch neue Erkenntnisse ergänzt. Jedoch nicht so wie im Altheidentum, denn die Neuheiden ergänzen nicht nur, sondern teilweise ersetzen sie mit ihren "neuen Erkenntnissen" altüberliefertes willkürlich und lassen es völlig unter den Tisch fallen weil ihnen das altüberlieferte irgendwie nicht gefällt oder weil sie denken schlauer und spiritueller zu sein als all unsere Ahnen. Und so entsteht im Neuheidentum eine völlig neue, neu erdachte Religion die niemals konform mit unserem Altheidentum sein kann und je mehr Zeit verstreicht und je mehr neues im Neuheidentum hinzukommt, desto mehr entfernen sich beide Religionen voneinander. Deswegen passiert es, daß sich seit einigen Jahren die Heiden anfangen in diese 2 Strömungen zu spalten weil sie merken, zwar haben sie die selben Wurzeln, aber am Ende hat der eine mit dem anderen nichts zu tun. Denn: Im Neuheidentum wird über die Zeit nicht nur immer mehr neues hinzugefügt, das wäre eventuell sogar verschmerzbar, sondern es wird vor allem immer mehr altes ersetzt. Auf die Erklärung von weiteren Unterströmungen, welche meist neuheidnisch sind, wie beispielsweise dieser "Kelto-Germanen-MischMasch" oder der "Wiccakult" oder dergleichen, möchte ich an dieser Stelle gerne verzichten. Das germanische Heidentum in heutiger Zeit Heute gibt es wieder viele Menschen, die sich von den monotheistischen Religionen abwenden und ihre wahren Wurzeln erkennen oder finden wollen. Es gibt eine Menge von germanisch-heidnisch gläubigen Menschen, wobei zu beobachten ist, daß die Ernsthaftigkeit im Glauben und der wahre Glaube an die Götter schwächer wird, je weiter sich die Menschen vom Altheidentum entfernen, hin zum Neuheidentum. Während wir im Altheidentum mehr ernsthaft religiöse Menschen treffen, finden wir im Neuheidentum - zwar nicht ausschließlich aber überwiegend - so genannte "Mode- und Hobbyheiden", welche dem allgemeinen Esoteriktrend folgen. Anders als in heidnischer Zeit, gibt es heute keine großen Familienverbände bzw. Sippen mehr. Germanische Stämme existieren nur noch in den Geschichtsbüchern und die Gesellschaft, sowie der Staat selbst, sind allgemein christlich. Um wieder eine Einheit im Glauben zu finden, und um Menschen der gleichen Religion zusammenzuführen, gründen sich immer mehr heidnische Vereine und Glaubensgemeinschaften. Meist pflegen diese eine rege Aktivität, veranstalten Treffen und gemeinsame Rituale und (Jahres-) Opferfeste. Ob ein Verein oder eine Glaubensgemeinschaft ernsthaft religiös, altheidnisch oder neuheidnisch ist, erkennt man meist ziemlich schnell beim genauen hinschauen und meistens tragen die Organisationen ihre Ausrichtung offen nach außen. Vorsicht ist dennoch geboten, denn leider ist auch die Bezeichnung "traditionelles germanisches Heidentum" nicht gleichzeitig eine Garantie für tiefe Religiosität. Die Heiden finden immer mehr zur Integration ihres Glaubens in den normalen Alltag. Gebete und Rituale sind an der Tagesordnung, das feiern der Jahresfeste eine Selbstverständlichkeit. Mit Freuden ist weiter eine immer größer werdende Akzeptanz in der Gesellschaft zu beobachten. In den meisten Fällen setzen die Organisationen wieder germanisch-heidnische Priester (Goden) ein. Deren Geltungsbereich bezieht sich allerdings nur auf die jeweilige Organisation. Eine organisationsübergreifende Priesterschaft gibt es nicht. Zwar gibt es immer wieder Organisationen die versuchen als Dachverbände zu fungieren und Priester auch organisationsübergreifend einzusetzen und somit alle Heiden unter sich zu stellen (als Beispiel sei hier das höchst fragwürdige Amt des "Allsherjargoden aller germanischen Heiden" genannt, ähnlich dem katholischen Papst), selbstverständlich ist es jedoch glücklicherweise nur ein winziger Bruchteil der germanischen Heiden welche sich einer solchen Institution freiwillig anschließen. Oftmals suggeriert die penetrante Selbstdarstellung dieser Menschen eine viel höhere Wichtigkeit dieser als überhaupt gegeben ist. Die meisten Gemeinschaften und Vereine, sowie organisationslosen Heiden, sind völlig frei und strukturieren ihre Organisationen, auch in der Priesterfrage, selbst. Das germanische Heidentum erhebt heutzutage somit immer größeren Anspruch als vollwertige Religion wieder akzeptiert und anerkannt zu werden. Die Menschen finden ihren Weg zurück zu den Göttern, denn sie wissen das ihre Wurzeln nicht in einer Wüstenreligion liegen können. Die immer weitergehende Zerstörung der Natur und Ausbeutung, frei nach dem christlichen Grundsatz "Macht euch die Erde Untertan", wird von immer weniger Menschen hingenommen und akzeptiert. Die Natur und die Erde wird als göttlich verehrt und behutsam behandelt. Immer mehr Menschen nehmen in dieser materialisierten Zeit die Geister und Götter in der Natur wieder wahr und wollen die Kälte hinter den Kirchenmauern nicht mehr spüren. Jedes Lebewesen wird respektvoll behandelt, da jedes einen Götterfunken und somit eine Seele in sich trägt. Die Menschen welche sich dem Heidentum zuwenden haben erkannt, daß nur sie selbst verantwortlich sind für ihre Taten und sich auch für diese zu verantworten haben. Sünden werden einem nicht durch Aufopferungen Einzelner am Kreuz, oder durch Beichten, oder gar einer Spende an die Kirche erlassen, sondern jeder Mensch formt sich sein Schicksal durch sein eigenes Tun und handeln selbst und findet somit zurück zu einer eigenverantwortlichen Ethik. Zwei Dinge sind im Vatikan schwer zu bekommen: Ehrlichkeit und eine Tasse Kaffee. (Papst Johannes Paul I) Im Jahr 0 unserer Zeitrechnung wird in Palästina der Mann geboren, den seine Gläubigen den Sohn Gottes nennen, Jesus. Etwa 30 Jahre später stirbt er als Aufrührer am Kreuz. Für seine Anhänger, die Christen, beginnt mit seinem Tod ein Kreuzzug durch Europa, wie er bis heute ohne vergleichbare Grausamkeit geblieben ist. Der gekreuzigte Gott erobert Europa Breiten sich die Christen zu Beginn durch Überzeugungskraft aus und unter der stetigen Bedrohung durch Christenverfolgungen besonders unter den römischen Kaisern, so gewinnen sie jene Kaiser alsbald für ihre Glaubensideale. Im Wahn der Vorstellung, der Gott des Christentums sei der alleinige Weg des Menschen zur Erlösung, beginnen ihre Priester unter dem Schutz der Römer die blutige Missionierung der Andersgläubigen mit Schwert und Feuer. Wanderpriester ziehen durch die Länder der Kelten und Germanen. Sie predigen den Heiden das Christentum. Um ihre Lehre durchzusetzen, verwüsten sie die heiligen Haine, brennen die Tempel nieder und fällen die heiligen Bäume. Wer gegen den Willen der Priester weiterhin den heidnischen Göttern huldigt, der wird vielerorts zu deren Mordopfer. Der neue Glaube duldet keine anderen Götter. Während die Germanen des Festlandes der christlichen Mordbrennerei zum Opfer fallen, verwenden die Priester zur Missionierung der Inselkelten andere Mittel. Man kommt in Frieden die keltische Gastfreundschaft nutzend. Die gutgläubigen Inselkelten sehen den Christengott als eine Weiterentwicklung ihrer Götter. Die druidische Kaste der Filid hilft den christlichen Missionaren sogar bei der Verbreitung der Lehre. Die Christen jedoch nutzen die Gastfreundschaft der Kelten schamlos aus, entweihen auch hier keltische Heiligtümer mit dem Argument, der Christengott habe den Heidengott besiegt und führen einen Grabenkrieg gegen die alte Religion und ihre ranghohen Druiden und Goden. In ganz Europa wachsen christliche Kirchen aus den heiligen Hainen und auf den Standorten der alten Heiligtümer. Manche dieser Heiligtümer werden durch die Missionare sogar einfach übernommen. Beispiel dafür ist in England der sprechende Stein, der den Namen des Königs bekannt gibt. In einer Seitenkapelle der Westminster Abbey erhielt er seinen Platz unter einem Thronsessel und war fortan christliches Eigentum. Ein großer Prozentsatz der heutigen Kirchen im germanischen und keltischen Raum steht auf alten heidnischen Kultplätzen. Die Natürlichkeit dieser Kraftorte wird durch dunkle Kirchenmauern zerstört. Ähnlich eingenommen wurden die heidnischen Jahresfeste. So existiert heutzutage weit verbreitet der Irrglaube alte heidnische Feste, wie Weihnachten oder Ostern zum Beispiel, seien christliche Feste. inquisition Ermordung und Verbrennug von Heiden und Hexen im Namen der Inqusition War das Christentum erst einmal etabliert, so säten die Priester gewissenlos den Hass unter den Bekehrten gegen die noch heidnischen Stammesbrüder. Im Gegensatz zum lebensbejahenden germanischen Glaube, predigte das Christentum eine Lebensverachtende Existenz in Armut, Demut und Unterwürfigkeit. Dadurch war es für die römischen Besatzer und für die ihnen nachfolgenden Herrscher ein adäquates Mittel zur Ausbeutung des ihnen unterstehenden Volkes. Alles Leid war nun gottgewollt und alle Lebensfreude war Sünde. Am Schlimmsten beeinflusste der neue Glaube die gesellschaftliche Stellung der Frau. War sie im germanischen Glaube noch dem Mann gleichgestellt und bekleidete sie noch Ämter und Würden, so wurde sie unter den Christen zum Sinnbild der Erbsünde. Sie war dem Mann unterstellt, hatte zu dienen und zu gehorchen. Eine Wertevorstellung, die auch heute noch ihre gesellschaftliche Stellung in christlichen Ländern bestimmt. Immer wieder wurde in den kommenden 2. Jahrtausenden die Frau Opfer des christlichen Hasses. Im Mittelalter oft als Hexe verbrannt, ist sie noch im 20. Jahrhundert häufig das Opfer männlicher Geringschätzung und Gewalt. 2000 Jahre Christentum haben der Gesellschaft keinen Fortschritt gebracht, im Gegenteil. Die einmal bis zu den Griechen und Chinesen hin bekannte und bewunderte Philosophie der Germanen und Kelten versank in kaum fassbarer geistiger Rückständigkeit. Der lebensfeindliche Blut und Opferkult der Christenpriester predigte den Menschen Armut und Leid als göttliche Prüfung, von der sie erst der Tod erlöse. Geblieben ist ein Glaube von kaum fassbarer Kälte und Unmenschlichkeit, dessen Lehrbuch, die Bibel, erfüllt ist von Hass, Gewalt und Völkermord. Verloren ist die Wärme und Menschlichkeit der alten Götter, mit denen sich der Gläubige noch identifizieren konnte. Da wo sie den Menschen nahe standen hat das Christentum nur eines hinterlassen: Leere. Keine andere Institution als die Kirche hat im Laufe ihrer Geschichte mehr Blut vergossen, wie der erste und zweite Weltkrieg zusammen. Und doch, niemand trägt ihr etwas nach... niemand wagt ein Wort der Kritik. Die Kirche ist heilig und die Worte des christlichen Gottes und seiner Diener sind allein selig machend. Dabei wurden alleine bei der Christianisierung Süd- und Mittelamerikas ca. 70 Millionen Indios ermordet... von den ungezählten Todesopfern kirchlichen Heidenhasses in Europa ganz zu schweigen. Trotzdem sieht die Kirche bis heute ihr Handeln als "Notwehr gegen Ketzertum, Hexerei und Unglauben". Niemand fühlt sich schuldig und keiner sucht nach Verständigung. Noch immer sind Heiden die Botschafter des Teufels und noch immer widerfährt ihnen Diskriminierung. Noch in jüngster Zeit stempelt man naturreligiöse Menschen als Neo- Nazis ab und diskutiert offen über Einschränkungen der Glaubensfreiheit.